8. Tag – Von Gibraltar nach Lagos – Portugal

von gibraltar nach lagos

Nach dem Katzensprung von gestern steht heute wieder eine längere Strecke von Gibraltar nach Lagos auf dem Routenplan unserer Motorradtour rund um die Iberische Halbinsel. Leider gibt es südlich von Sevilla keine Brücke über den Guadalquivir, sodass wir einen „Umweg“ bis nach Sevilla einplanen mussten.

Aber nach langer Suche mit Hilfe von Google Earth entdecke ich, dass es gut 20 Kilometer südlich von Sevilla eine Straße am Ostufer gibt, die unvermittelt aufzuhören scheint. Gegenüber ist ein Ort sichtbar, und auch hier endet eine Straße. Gibt es dort vielleicht eine Fähre? Keiner weiß etwas darüber, wobei mit „keiner“ der Herr Google gemeint ist. Jedenfalls plane ich, einfach mal dorthin zu fahren und nachzuschauen. Falls es keine Fähre gibt, dann haben wir eben einen Umweg von rund 25 gemacht, den wir verschmerzen können.

Das Bristol Hotel, in dem wir die vergangene Nacht verbracht haben, war auch nicht wirklich eine Offenbarung. Wir hatten ein Zimmer im zweiten Stock, das man mit mehr als einem Glas Wein garantiert nie mehr findet, so verwinkelt ist der Zugang. Aber egal, Hauptsache gut geschlafen.

Gibraltar verabschiedet uns dann ähnlich, wie es uns empfangen hat: ziemlich feucht und unfreundlich. Doch so ganz langsam bessert sich das Wetter und auf der Hälfte des Weges nach Sevilla bricht zum ersten Mal die Sonne durch. Dann kommt „endlich“ der Punkt, der über Fähre oder Umweg entscheidet. Und was soll ich sagen? Tatsächlich verkehrt hier ein Kahn, der den Namen Fähre eventuell bei seiner Entstehung verdient hatte. Heute besteht er überwiegend aus verbeultem und verbogenem Metall, aber – er fährt! Und zwar nahezu ununterbrochen und zu einem Preis von unglaublichen 2,50 Euro pro Moped inklusive Fahrer!

Nach diesem Abenteuer gönnen wir uns noch einen Kaffee direkt am Fähranleger und fahren anschließend durch einen herrlichen Nationalpark in Richtung Westen. Leider ist die Geschwindigkeit im Park auf Tempi zwischen 20 und 40 Stundenkilometer begrenzt, so dass wir kaum vorwärtskommen. Daher beschließen wir, den Rest der Strecke wieder auf die Autobahn zu verlegen, sparen dann an der Grenze nach Portugal prompt noch eine ganz Stunde ein – WESZ! – und kommen bei bestem Wetter in Lagos an.

Das Top City Hostel erweist sich insofern als Glücksgriff, weil es im alten Zentrum von Lagos liegt und für ein Hostel erstaunlich komfortabel, sauber und freundlich ist. So sind es nur ein paar Schritte bis zum Marktplatz, auf dem gerade ein mittelalterlich und orientalisch angehauchter Markt stattfindet. 

Mit einer Flasche Wein im Gepäck beschließen wir dann den Abend auf der großzügigen Terrasse, die unsere beiden Zimmer verbindet und sagen letztlich: Gute Nacht!

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