7. Tag – Von Castellar de la Frontera nach Gibraltar

Von Castellar de la Frontera nach Gibraltar

Heute haben die wir die kürzeste Strecke der Motorradtour rund um die Iberische Halbinsel vor der Nase: Gerade mal etwas mehr als 30 Kilometer trennen uns von unserem Ziel Gibraltar. Die Strecke ist absichtlich so kurz gewählt, weil wir den Tag nutzen wollen, um Gibraltar samt dem berühmten Felsen zu erkunden. Doch erstens kommt es anders – na das kennt ihr ja inzwischen!

Aber erst muss ich noch kurz von gestern Abend berichten. Zu dem Hotel gehört auch ein Restaurant in der Burganlage, das wirklich sehr gutes Essen serviert. Wir waren ziemlich begeistert, sowohl vom Ambiente, von der Freundlichkeit des Personals, vom Preis-Leistungsverhältnis und natürlich von der Qualität! Sehr gut!

Anschließend schlafen wir gut gesättigt und zufrieden den Schlaf der Gerechten!

Und wir haben doch weder über die Stränge geschlagen, noch irgendetwas Schlimmes angestellt. Aber als wir heute morgen aus dem Fenster schauen, sehen wir – nichts. Also zumindest nichts, außer einem weißen Schleier. Dazu bläst wie immer der heftige Ostwind und schmettert uns den Regen an die Fenster. Was für eine Katastrophe! Wir sind doch extra in den Süden gefahren, um schönes Wetter zu erleben!

Aber warum sind wir die Nordkappen, wenn wir mit diesem Schietwetter ein Problem haben? Und also springen wir nach dem Frühstück in die Regenklamotten und fahren extrem vorsichtig und wie unter Wasser in Richtung Gibraltar.

Und auch, als wir eigentlich den Felsen in Sichtweite haben sollten, sehen wir – nichts! Dennoch ist der Verkehr in Gibraltar extrem dicht. Vorgebuchte Ausflüge von Touristen und Kreuzfahrern werden nicht wegen schlechten Wetters kurzfristig abgesagt! So kostet es uns noch einmal eine gute halbe Stunde, bis wir tropfnass unser Hotel Bristol erreichen. Zum Glück dürfen wir mit einer Sondergenehmigung unsere Mopeds direkt vor der Haustür parken.

Und was kann man tun, um dem Regen zu trotzen? Man sucht sich ein nettes Pub und sitzt das schlechte Wetter einfach aus! Und tatsächlich: eine kleine Portion Fish and Chips sowie zwei Bierchen später klart das Wetter zögerlich, aber andauernd auf, so dass wir so gegen halb vier den Felsen doch wieder von unserer Streichliste streichen, uns Tickets für die Seilbahn kaufen und nach oben gondeln.

Heute sind die Affen extrem faul, liegen einfach so in der Sonne herum und interessieren sich nicht im Geringsten für die Touris oder uns. Dennoch gibt es mindestens einen Deppen, der sich mit der Inaktivität der Tiere nicht zufrieden geben will. Er neckt einen Affen, fährt ihm mit der Hand vor dem Gesicht herum, um ein besonderes Filmchen drehen zu können, bis es dem Tier zu bunt wird und es den Typen mit gebleckten Zähnen unvermittelt anfaucht. Der erschrickt auch prompt so sehr, dass er sich auf dem Hosenboden wiederfindet und seine Bemühungen, die Aufmerksamkeit zu erregen erst einmal einstellt.

Davon unbeeindruckt genießen wir die Aussicht, einen Kaffee und einen kleinen Eisbecher und lassen uns wieder nach unten schaukeln.

Ganz in Ruhe spazieren wir durch die Fußgängerzone, schauen uns die Auslagen der Geschäfte an, genießen den Anblick unserer Mopeds in der Sonne und laufen zuletzt im Restaurant „Paparazzo“ ein, wo wir uns ein gutes Essen erhoffen. Trotzdem das Lokal einen relativ exklusiven und guten Eindruck macht, sind wir dann von der Qualität des Essens nicht wirklich überzeugt. Die Tomatensuppe ist absolut nicht gewürzt, die Fusili sind sehr trocken, von der versprochenen Käsesoße ist nur ein Hauch auf dem Teller, die Tagliatelle vom NC60 sind verkocht und schmecken nach nichts, und die Spaghetti vom NC50 und NC90 sind mehr als al dente. Typisch englisches Essen halt! Schade.

Aber, was soll’s!? Wir sind immerhin gesättigt und gehen heute mal sehr früh ins Bett, weil wir morgen wieder mehr als 500km vor der Nase haben. Daher: Gute Nacht!

5 Kommentare zu „7. Tag – Von Castellar de la Frontera nach Gibraltar“

  1. Könnt Ihr in Gibraltar mal die Affen nachzählen, ob sie noch alle da sind?
    Wenn nicht kann man da nicht mehr mit Pfund bezahlen.

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