6. Tag – Ronda, Grazalema, Castellar de la Frontera

Ronda, Grazalema, Castellar de la Frontera

Ein ereignisreicher Tag: Von Ardales aus besuchen wir heute Ronda, Grazalema, Castellar de la Frontera, wo wir im Tugasa Castello del Castellar nächtigen werden. Doch zunächst steht die Wanderung auf dem Caminito del Rey auf dem Programm. Und auch hier gilt – so wie gestern – die Weisheit, dass es meist anders kommt, als man denkt. 

Der Strom ist nämlich immer noch nicht wieder da. Und so bescheidet man uns, dass es erstens wieder kein Frühstück gibt und dass zweitens der Tunnel wegen der fehlenden Beleuchtung gesperrt ist. Wasser fließt ebenfalls keines aus den Hähnen, aber der Wirt schafft es immerhin, offenbar auf einem Gaskocher etwas Instant-Kaffee zu kochen. Und just in dem Moment, als wir die Wanderklamotten gegen die Motorradklamotten getauscht und das Gepäck auf den Maschinen verstaut haben, kommt der Strom wieder.

Aber jetzt hat sich vor dem Tunnel bereits eine elend lange Schlange gebildet und wir beschließen, dass wir den Caminito des Rey heute nicht gehen werden. Das wird auf einer anderen Reise irgendwann nachgeholt, auch wenn wir dafür extra nach Malaga fliegen und mit dem Leihwagen hierher fahren müssen. 

Nachdem wir uns die Wanderung sparen, haben wir auch heute wieder alle Zeit der Welt für die gut 200 Kilometer und legen daher etliche lange Pausen ein. Das erste touristische Ziel heute ist Ronda, wo eine hohe, steinerne Brücke mitten im Ort über eine schmale, aber tiefe Schlucht führt. Die wollen wir uns anschauen – eigentlich: denn kaum stehen unsere Mopeds nicht weit davon auf einem freien Platz, kommen auch schon zwei Ordnungshüter angedackelt und verscheuchen uns wieder. Na, dann eben nicht! Das haben die jetzt davon!

Über eine wunderschöne, kleine Straße geht es in das wohl berühmteste der „weißen Dörfer“, nach Grazalema. Nach dem Genuss der tollen Aussicht kommt der Genuss eines heißen Kaffees auf dem Platz vor der Kirche von Grazalema. In der dortigen Metzgerei kaufen wir Brötchen, Wurst und Käse, die wir uns anschließend auch gleich einverleiben.

Und weiter geht die Fahrt in Richtung Castellar de la Frontera über Straßen, die meist ziemlich hoch hinauf in die Berge und dann wieder tief hinunter in die Flusstäler führen. Nur das allerletzte Stück der Fahrt stellt unser fahrerisches Können voll auf die Probe: Der mehr als schlechte Feldweg ist doch tatsächlich als Straße in den Karten verzeichnet! Nach etwa drei Kilometer treffen wir einen Trupp Arbeiter, die uns versichern, dass die „Straße“, die ab hier eher einem Wanderweg ähnelt, doch ganz sicher sei und direkt zum Castillo de Castellar führe.

Zumindest mit dem letzten Teil der Aussage haben die Arbeiter recht: wir kommen tatsächlich direkt zu der beeindruckenden Burganlage, in der sich auch unser Hotel befindet: das Tugasa Castillo de Castellar. Und hier gibt es Strom UND Wasser! Also nix wie unter die Dusche, und dann, nach einem kurzen Nickerchen in das einzige Restaurant auf der Burg!

Castillo de Castellar
Castillo de Castellar

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