Eigentlich wollten wir heute schon die Wanderung auf dem Caminito del Rey unternehmen. Dazu muss man wissen, dass man nur mit Tickets, welche für ein ganz bestimmtes Zeitfenster ausgestellt werden, die Wanderung überhaupt beginnen darf. Und obwohl ich bereits im Oktober vergangenen Jahres versucht habe, für den heutigen Tag Tickets für uns vier zu bekommen, gelang das nicht. So musste ich Tickets für morgen in aller Frühe buchen, weil wir die Begehung des Caminito del Rey keinesfalls verfallen lassen wollten.
Und also haben wir heute Zeit für alles Mögliche. So sah wenigstens der Plan aus. Doch erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt: bei der Ankunft gestern teilte man uns bereits mit, dass es heute zwischen 7:30 Uhr und 15:30 Uhr wegen Wartungsarbeiten im ganzen Ort keinen Strom gibt. Vermutlich war das auch der Grund dafür, dass der Wanderweg heute komplett geschlossen ist. Also fahren wir erst einmal zur nächsten Tanke und gönnen uns einen Kaffee und ein Sandwich.
Und dann starten wir unsere Rundfahrt endlich. Der Wind hat uns schon in der vergangenen Nacht immer wieder aufgeweckt, so gewaltig hat er um das Haus gepfiffen. Und auch heute bläst er unvermindert stark. Es ist also trotz strahlend blauem Himmel nicht wirklich warm. Der erste Abschnitt unserer Rundfahrt um Ardales führt uns durch eine spektakuläre Landschaft ans Ende des Caminito del Rey, und von dort etwas heraus aus den Bergen. Die erste Offroadstrecke ist schon ziemlich heftig, weil der kräftige Regen tiefe Furchen in den Fahrweg gewaschen hat. Dann liegen wieder große Steine herum, sodass die Fahrerei doch ziemlich anstrengend ist.
Aber wir wollten es ja nicht anders und heute haben wir auch die nötige Zeit für so einen Spaß! Denn der Strom soll ja am Nachmittag endlich wieder eingeschaltet werden. Unser Plan ist daher, nicht schon vorher zurück ins Hotel zu kommen. Verwundern hätte es uns schon sollen, dass wir in einem Café keinen Kaffee bekommen, sondern nur Getränke aus der Flasche. Und dann bricht kurz nach vier Uhr ein Telefonat plötzlich und ohne Grund ab. Aber wir denken noch nicht an etwas Größeres.
Erst als wir dann endlich wieder im Hotel sind, bemerken wir, dass weder eine Telefon-, noch eine Internetverbindung möglich ist. Und dann erklärt uns der Rezeptionist, dass es im ganzen Land. sowie in Portugal und Teilen Frankreichs keinen Strom gibt. Ein totaler Blackout! Das bedeutet für unser Hotel auch, dass kein Wasser mehr aus der Leitung kommt! Immerhin ist der Wein aus dem Kühlschrank noch nicht zu warm und im El Kiosko kocht man uns auf dem Gasherd ein paar warme Tapas.
So verbringen wir den Abend zusammen mit ein paar anderen Urlaubern zunächst im El Kiosko und anschließend im Posada del Conde bei Kerzenschein und einer Flasche Wein. Auch nicht schlecht!
Eine Flasche Wein !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Na guuut! Dann waren es vielleicht doch zwei 😀