Auf dem Weg von Bilbao in die Pyrenäen machen wir noch einen kurzen Abstecher an die Küste nach Gaztelugatxe; das ist eine Felseninsel mit einer winzigen Kapelle aus dem 10. Jahrhundert. Landschaftlich ziemlich einmalig und deswegen müssen wir das sehen, wenn wir schon einmal in der Nähe sind! Um zu dieser Einsiedelei zu gelangen, muss man, nachdem man die heute dammartig unterbaute Brücke überquert hat, 237 Stufen einer in den Fels gehauenen Treppe hinaufsteigen. Die Felsinsel wird von mehreren unterirdischen Gängen durchzogen und hat zahlreiche zum Teil ausgebaute Höhlen. Die Insel ist übrigens einer der Drehorte der Fernsehserie Game of Thrones.
Das war der Plan. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man plant – oder so ähnlich! Bereits heute Nacht werden wir schon das erste Mal von einem Geräusch geweckt, das nicht wirklich Hoffnung auf einen schönen Tag macht: der Regen prasselt mit Macht an unser Zimmerfenster. Und auch, als wir wie geplant aufwachen, hat sich an dem Geräusch nicht viel geändert! Das kann es doch alles nicht geben!
Nach einem wirklich sehr gut sortierten Frühstück mit vielen leckeren Spezialitäten, ziehen wir uns die Gummiklamotten über und starten auf unsere heutige Etappe von Bilbao in die Pyrenäen. Viel gibt es über diese Etappe nicht zu berichten, weil – na, du weißt schon – es regnet ohne Unterlass. Doch kurz nach Pamplona sehen wir einen Streif am Horizont, der Hoffnung macht.
Tatsächlich kommt der warme Planet zwischen dicken Wolkenbergen hervor. Der Aufstieg auf die Passhöhe der Portalet ist daher gar nicht so schlimm, obwohl die Temperatur beständig sinkt, bis das Thermometer schließlich bei 3° Celsius stehenbleibt. Brrr! Dann beginnt es auch noch an zu schneien!
Und auf der Nordseite der Passhöhe auf 1794 Metern Höhe fängt dann endlich der Regen wieder an. Mist. Habe ich eben „Regen“ geschrieben? Das Wort „Wolkenbruch“ trifft das Phänomen eigentlich wesentlich besser. Und obwohl wir nur noch rund 25 km vor uns haben, sind wir mehr als tropfnass, als wir endlich an unserem heutigen Quartier ankommen.
Dieses befindet sich in „Les Eaux Chaudes“, was direkt übersetzt „die warmen Wasser“ bedeutet, weil der Ort über Thermalquellen verfügt. Leider ist aber im Haus selbst nur der Empfang herzlich und warm, aber die Temperatur in den Räumen orientiert sich eher an den Temperaturen im Freien.
Nächstes Jahr fahren wir in den Süden! Aber wirklich!
Unser NC60 verzeiht sich denn auch für längere Zeit in sein Bett und die anderen drei Nordkappen trotzen den Temperaturen im Gastraum bei einem nicht minder kalten Bier. Und obwohl uns der Wirt und seine Helferin schon ziemlich bekifft vorkommen, freuen wir uns auf das, was die beiden dem Duft nach zu schließen, in der Küche vorbereiten.
Wir werden sehen!











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