12. Tag – Von Pola de Gordon nach Bilbao

Von Pola de Gordon nach Bilbao

Heute kommt erst einmal ein Nachtrag zum gestrigen Tag, oder besser zum gestrigen Abend. Denn was man dem Hotel von außen nicht ansieht, ist die Qualität, die sich hinter der nüchternen Fassade verbirgt. Wir waren schon höchst positiv überrascht, als wir zum ersten Mal unsere Zimmer sahen: alles ist blitzsauber, bestens gepflegt und daher in einwandfreiem Zustand. Die Möbel ist darüber hinaus sehr geschmackvoll ausgesucht und schon dem Eingangsbereich des Hotels sieht man eine liebevolle Hand an.

Dieser Eindruck setzt sich in jedem Winkel des Hauses fort. Und wenn man die Chefin des Ganzen näher kennenlernt, dann weiß man auch, warum das so ist. Paulina ist einfach die Liebenswürdigkeit in Person. Daher bleiben wir auch zum Abendessen hier und dieses Abendessen ist sensationell gut! Sollte also ein geneigter Leser dereinst mal in die Nähe von La Pola de Gordón kommen – das Hotel Bicis y Vacas ist eine ganz heiße Empfehlung!

Und auch das Frühstück ist einwandfrei und gut. Nur das Wetter … es ist einfach unfassbar schlecht. Heute wollen wir ja durch die Picos de Europa fahren. Doch kaum setzen wir einen Fuß vor die Türe des Hotels, fängt es schon wieder an mit dem Wasser von oben. Bei diesem Wetter macht schon das Fahren auf geraden Straßen keine Freude und wir haben uns heute fast ausschließlich kleine Bergstraßen ausgesucht! Also kommt der Plan wieder einmal auf die Streichliste.

Und wer nun meint, damit ist alles gut – weit gefehlt! Es geht immer noch ein wenig krasser. Die N630 in Richtung Oviedo schraubt sich allmählich höher und höher. Der Scheitel des Passstraße liegt dann auf 1378m. Und exakt als wir diesen Punkt passieren, ist plötzlich von der Straße nichts mehr zu sehen! Zum Glück fahre ich langsam genug, um die erste Kurve nach der Passhöhe noch zu kriegen, weil ich den Straßenverlauf nur ahnen kann. Der Nebel ist so unglaublich dicht, dass wir fast im Schritttempo durch die höchsten Kurven eiern.

Der Puerto de Pajares ist ein Gebirgspass durch das Kantabrische Gebirge zwischen den Provinzen Asturien und Léon, Spanien. Der Pass war für Asturien historisch wichtig, da er die niedrigste Direktverbindung zwischen der Hauptstadt Oviedo und dem Rest des spanischen Landesinneren über Léon darstellte.

Die Landschaft hier ist angeblich wunderbar, nur sehen wir davon leider absolut nichts; erst als wir wieder unter 1000 m kommen, lichten sich die Nebelschwaden etwas und geben den Blick frei auf eine wirklich beeindruckende Natur. Ein ganz klein wenig entschädigt die N630 für die Straßen, die wir eigentlich hätten fahren wollen.

Im weiteren Verlauf der Etappe von Pola de Gordon nach Bilbao haben wir dann wieder eine Autovia unter den Rädern, die wenigstens relativ nahe an der Nordküste von Spanien verläuft und immer wieder tolle Blicke auf das Meer einerseits und himmelhohe Berge andererseits zulässt. Hier unten an der Küste ist es zum Glück etwas wärmer als oben in den Bergen, wo das Thermometer bis auf 7° Celsius fiel.

In Bilbao angekommen checken wir ein im Hotel NH Collection Villa de Bilbao, welches in einer Entfernung zum Guggenheim Museum liegt, die man zu Fuß locker schaffen sollte. Wollen doch mal sehen, ob wir es hinbekommen, das Museum wenigstens von außen zu sehen!

Und tatsächlich haben wir zu Fuß (!) die rund 1300 Meter zwischen Hotel und Guggenheim Museum bezwungen! Selbst nach dieser langen Wanderung haben wir noch die Kraft, uns einige Restaurants anzuschauen, was uns weitere gut 1000 Meter kostet. Leider teilt man uns in allen Lokalitäten, die etwas mehr sind, als eine Burgerbude, mit, dass die Küche erst um 20 Uhr öffnet. So wird das nie etwas mit dem frühen Zubettgehen!

Doch zuletzt finden wir eine Kneipe, die den schönen baskischen (?) Namen „Baden-Baden“ trägt. Auch hier öffnet die Küche erst um 20 Uhr, aber das ist jetzt auch schon egal. Dann trinken wir eben einen Aperitif und reservieren gleich mal einen Tisch im hinteren Bereich des Lokals für acht Uhr. Und letztlich zahlt sich die Wartezeit aus, denn sowohl der Salat als Vorspeise wie auch das Hauptgericht stellen uns nicht nur zufrieden, sondern machen uns auch satt und bettschwer. Zudem hat der Laden den Vorteil, dass das Hotel gerade mal noch rund 200 Meter entfernt ist, wo wir uns ziemlich ermattet in die Betten legen. Und daher: Gute Nacht!

4 Kommentare zu „12. Tag – Von Pola de Gordon nach Bilbao“

    1. Da hast Du schon recht. Aber die müssen auch nicht am folgenden Tag beim denkbar miesesten Wetter schon in aller Frühe wieder aufs Moped steigen!

  1. Soweit ich das in Bilbao mitbekommen habe essen die zwar spät, dafür fangen die schon zur Mittagspause an mit den Kollegen in den Bars zu trinken. Hoffe Regen und Nebel verziehen sich heute zur Abwechslung mal!

    1. Stimmt, die Bars sind gut besetzt, aber Abendessen gibt es erst ab 20 Uhr! Und am nächsten Tag hatten wir dann (fast) keinen Regen bis 10 Kilometer vor dem Etappenziel; dafür hat es auf diesem letzten Stück geschüttet wie aus Kübeln!

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