Für längere Zeit ist die heutige Etappe vom Omaha Beach nach Brest noch einmal knapp über 400 Kilometer lang. So eine lange Strecke werden wir erst wieder fahren, wenn wir uns in einer knappen Woche von der Küste ab und wieder dem Land zuwenden.
Alle kommenden Tagesetappen sind denn auch weit weniger dem „Landgewinn“ geschuldet, als vielmehr dem Sightseeing und daher wesentlich kürzer.
Doch eines nach dem anderen. Nach einer äußerst ruhigen Nacht in ziemlich besonders eingerichteten und großen Zimmern bekommen wir von „Monsieur Dupont“ ein ebenso ausgesucht gutes Frühstück. Der Mann legt wirklich Wert auf einen besonderen Stil. An der Wand prangt zum Beispiel als Jagdtrophäe in Tigerkopf. Doch halt: der Kopf ist von einem Plüschtier. Hmm. Die Messer liegen wirklich auf Messerbänkchen. Wo gibt es das sonst noch? Also insgesamt ist die Villa Omaha sehr empfehlenswert!
Die heutige Etappe vom Omaha Beach nach Brest ist, wie oben schon erwähnt, wieder über 400 Kilometer lang. Also brechen wir entsprechend zeitig auf. Doch kurz nach der Abfahrt stoppen wir schon wieder, weil wir an einem Open Air Museum mit martialisch aussehendem Kriegsgerät vorbeikommen. Also rasch ein paar Fotos gemacht und weiter geht’s.
Die Route verläuft zunächst über Land und nähert sich dann bis auf ein paar Meter bis ans Meer heran. Wir nähern uns dem Mont Saint Michel nicht näher als auf Sichtweite – siehe Bild – , weil di Parkplätze schon fast bis zum Rand gefüllt sind. Aber das genügt uns für dieses Mal; wir schießen ein paar Bilder und schon fahren wir weiter.
Weit entfernt von diesem Hotspot der Touristen halten wir auch direkt an der Küste an einem authentischen Café, wo wir uns Kaffee gönnen für einen Preis, für den man sich in der Nähe von Mont Saint Michel nicht einmal ein Gummibärchen leisten könnte. Unglaublich!
Eine relativ kurze Strecke später kommen wir nach Saint Malo. Beeindruckend, wenn man auf der Umgehungsstraße hinunterfährt auf die Brücke zu. In der Brücke befindet sich das Gezeitenkraftwerk von Saint Malo. Insofern ist die Brücke gleichzeitig eine Art Staudamm, der den Fluss Rance aufstaut. Wiewohl die Mündung des (der?) Rance so breit ist, wie ein Meeresarm.
Wir halten am Ende des Kraftwerks, steigen von den Mopeds und schon wird der Kanal ins Meer geöffnet. Das heißt, dass die Straße geöffnet wird, um Schiffen zu ermöglichen, vom Fluss in Richtung Meer zu fahren und umgekehrt. Just in dem Moment kommt ein Krankenwagen mit Blaulicht angefahren, der leider ebenfalls warten muss. Wir wollen uns nicht vorstellen, wie es dem Notfall in diesem Fahrzeug gehen mag.
Egal, kurz bevor die Straße wieder freigegeben wird, starten wir, um vor der Schlange wieder auf die Piste zu kommen. Trotzdem wir ziemlich gut vorankommen, beschließen wir dennoch, ein klein wenig von der geplanten Route abzuweichen. Wir nehmen die Nationalstraße und wenden uns direkt nach Brest. Und was soll ich sagen? Rund zwanzig Kilometer vor dem Ziel fängt es tatsächlich an zu regnen!!! Trotzdem halten wir nicht, ziehen uns nicht um, lassen die Regenklamotten, wo sie sind!
Und dann in Brest angekommen, lässt auch der Regen wieder nach, und wir kommen ziemlich trocken an im Ibis Centre. Die Mopeds stellen wir direkt vor die Tür und fallen in den Laden ein. Und wieder eine Überraschung: Ohne etwas zu sagen, begrüßt uns der Rezeptionist mit: „Bon jour Monsieur Hofmann.“ Hä, wie das? Ach ja, ich habe im Vorfeld bereits geschrieben, dass wir mit vier Motorrädern kommen und einen Parkplatz brauchen. Und wirklich hat man uns einen großen Parkplatz in der hauseigenen Tiefgarage reserviert, auf dem wir unsere Mopeds problemlos unterbringen.
Nach der Altbausanierung, ich meine natürlich dem Duschen und Umziehen, wollen wir uns jetzt ein wenig im Zentrum von Brest umsehen. Davon werde ich dann im morgigen Beitrag berichten. Erst einmal: Bonne nuit!
Aufregende Tour, mit AUFS und ABS . Gute Route, Kompliment!
Damit hast Du so etwas von Recht! Wirklich tolle Routen, aufregende Landschaften!