Bevor ich zur heutigen Strecke komme, wollte ich noch ein paar Worte verlieren zu dem gestrigen Abend. Das Wetter war ja ungewöhnlich gut, so dass wir nach ausgiebigem Genuss von Fingerfood und Getränken in der Lounge unseres Hotels gut gestärkt einen längeren Spaziergang durch die Docks antreten konnten.
Es handelt sich dabei um eine besondere Anlage. Bereits im Jahre 1709 hat das Dock Committee des Stadtrates von Liverpool beschlossen, das Old Dock, das erste abgeschlossene Schiffsbecken im Liverpooler Hafen, zu errichten, welches damals der erste kommerziell genutzte Dockhafen der Welt war. Besonderheit dieses Systems war unter anderem, dass die Tide genutzt wurde, um die Schiffe trocken zu legen. Dies wurde durch ein ausgeklügeltes System von Schleusentoren erreicht, die bei Ebbe das Wasser aus den Docks strömen ließen. Waren die Schiffe repariert, wurden die Docks wieder geflutet, und das alles eben ohne aufwändige Pumpensysteme, sondern nur durch den Unterschied des Wasserstandes.
Die Geschichte des Royal Albert Docks kann man bequem bei Wikipedia nachlesen, da diese den Rahmen meines Blogs sprengen würde.
Weniger Sprengkraft hat die heutige Tour zu bieten. Nachdem wir uns aus dem Großstadtgewirr Liverpools durch den Birkenhead Tunnel herausgequält haben, müssen wir feststellen, dass das Tankstellennetz in England bei weitem nicht so dicht geknüpft ist, wie zum Beispiel in Deutschland. Daher muss unser NC50 schon fast mit den Füßen anschieben, als wir mit den letzten Tropfen Sprit doch noch eine Tankstelle erreichen, für die wir nur einen kleinen Umweg fahren müssen.
Jetzt aber, mit vollen Tanks genießen (?) wir zunächst eine der Autobahn ähnliche Schnellstraße Richtung Westen, bis wir diese endlich verlassen und uns viel kleineren und kurvenreichen Sträßlein zuwenden können. Und dann, immer noch in strahlendem Sonnenschein, wird die Fahrt wirklich zu einem Genuss. Die Landschaft ist herrlich Rosamunde-Pilcher-mäßig romantisch, mit all den unumgänglichen Zutaten, wie alte, steinerne Brücken, kleinen und großen Flüssen, grasenden Kühen und Schafen und netten Leuten.
Bei einer dieser freundlichen Menschen trinken wir dann auch einen guten Kaffee, schauen dabei glücklicherweise auf die Wetter-App mit dem Regenradar und stemmen uns energisch gegen die Einsicht, bereits jetzt die Regenklamotten anzuziehen.
Dafür zwingt uns wirklich einsetzender Regen wenig später zu dieser Maßnahme, weswegen der Bericht hier auch zu Ende ist. Aktuell trocknen die Kleider in unserer Unterkunft in Aberystwyth, die zu allem Überfluss auch noch „Four Seasons“ heißt, wo es doch nur eine Saison gibt: die Regensaison!
BRITISH RAIN !!!!!!!
Wie ich schon geschrieben habe: hier regnet es oder es wird gleich regnen!
Sehr schöne Tour, mit den Bildern davon habt ihr ebensolche Erinnerungen geweckt. Wir nutzten die „Schiene“ für unsere Erkundungstour ubd blieben immer brav in der Spur.
Die Tour war wirklich außergewöhnlich erlebnisreich! Auch wir blieben immer brav auf der linken Spur 🙂