Von Bettyhill auf die Orkney Islands
Glück muss der Mensch haben! Gestern Abend bereits haben wir vereinbart, dass wir um viertel vor acht Uhr hier in Bettyhill starten, um rechtzeitig um neun Uhr den letzten Checkin Termin für die Fähre wahrzunehmen. Doch wie wir Jungs so sind, werden wir alle so gegen halb sieben ziemlich unruhig, gehen duschen, machen noch rasch einen Kaffee mit Hilfe der auf dem Zimmer befindlichen Maschine, packen und sind eigentlich bereits um sieben Uhr so gut wie reisefertig. Und tatsächlich stecken wir um kurz nach sieben in unseren Regenklamotten (!) und lassen kurz darauf die Motoren an.
Aufgrund dieser Maßnahmen erreichen wir bereits um rund viertel nach acht Uhr die Fähre und werden von einem freundlichen jungen Mann empfangen, der uns gut gelaunt mitteilt, dass er uns nicht wirklich auf der Passagierliste hat. Ich zeige ihm wohl die Bestätigung der Buchung, aber er meint nur, dass wir uns im Büro melden sollten.
Die Dame dort erklärt uns ebenfalls, dass die Buchungsbestätigung zwar von Pentland Ferries stammt, die Abfahrtszeiten jedoch völlig falsch angegeben und wir deshalb nicht auf der Fähre gebucht seien. Aber was in Deutschland nicht so einfach möglich ist, wird hier unbürokratisch und rasch erledigt: also Umbuchung und wir fahren direkt auf das Schiff. Hätten wir uns Ruhe gegönnt bis zu angegebenen Zeiten, hätten wir das Schiff nicht mehr erreicht. Glück gehabt!
Die Überfahrt ist relativ ruhig. Angekommen auf den Inseln, starten wir direkt unsere geplante Rundtour. Unser erstes Ziel nach der Fahrt durch Kirkwall ist der Steinkreis der „Standing Stones of Stennes“. Bereits werden wir Zeuge des Massentourismus: eigentlich wollten nur wir diese historische Stätte besuchen; aber da kommen ja ganze Busse voller Menschen! Also nix, wie weg zum nächsten großen Steinkreis. Aber auch hier zu viele Touris.
Aber schließlich gibt es ja noch so viel zu sehen: zum Beispiel die Ausgrabungen von Scara Brae. Leider ist der Besuch auch dort unmöglich, weil wir keine Reservierung haben! Ist das zu fassen?
Na gut, wir haben ja noch ein Ziel auf der Liste: das sind die phänomenalen Klippen der Westküste. Und wirklich, wir können ganz unbedrängt bis an die äußersten Kanten vordringen, ohne von anderen Menschen belästigt zu werden! Prompt lassen wir uns reichlich Zeit, um dieses grandiose Naturschauspiel von schroffen Felsen und heftiger Brandung zu genießen. Die Flugkünste der Seevögel liefern die passende Show dazu. Auf dem Wasser schwimmen kleine schwarze Vögel und kaum sieht man sie, schwupp, sind sie wieder weggetaucht.
Dass es dazu immer wieder regnet wie aus Kübeln, muss nicht gesondert erwähnt werden.
Auf dem Weg zurück in unser Hotel halten wir noch ein paarmal an, um die Überreste der alten Schiffe aus dem WW1 zu fotografieren; allerdings wäre das bei Ebbe wesentlich besser gewesen. Also kommen wir schon am frühen Nachmittag im Murray Arms Hotel and Seafood Restaurant in St. Margaret’s Hope an. Dort werden wir sehr herzlich empfangen und beziehen zwei wirklich großzügige Zimmer.
Nachdem am Nachmittag recht wenig Betrieb herrscht, kommen wir mit den Betreiberinnen ins Gespräch und unser NC50 kann sogar noch zwei Thekenauflagen zweier Brauereien ergattern. Nicht nur aus diesem Grund ist das Murray Arms wirklich empfehlenswert!
Jetzt freuen wir uns zunächst auf ein gutes Abendessen: geplant ist die „Soup of the Day“ und danach eine „Orkney reared Beef 10oz Ribeye Steak with homemade onion rings, mushrooms. chips, rocket salad an whisky sauce. Have a nice evening!
Improvisieren ist das halbe Leben, das andere Glueck, auch wenn es regnet !
Da hast Du absolut Recht; außerdem gibt es kein schlechtes Wetter, sondern allenfalls schlechte Kleidung!
Das Abendessen schaut ja fantastisch aus! 👍
Das sieht nicht nur toll aus, sondern hat aus überragend gut geschmeckt!
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