Geduscht haben wir natürlich doch noch gestern Abend! Aber wie gesagt, das ist schon abenteuerlich in dem Roten Löwen. Wir haben selten so missmutiges und demotiviertes Personal in einem Hotel erlebt, wie hier. Um an der hoteleigenen Bar ein Getränk zu bekommen, muss man selbst irgendwo einen Mitarbeiter suchen und dazu überreden, mitzukommen und etwas auszuschenken. Dafür sind die sanitären Anlagen, die wir neben der Dusche nutzen wollen, ebenfalls von einem extrem hohen Renovierungsstau betroffen. Auf der Toilette behelfen wir uns mit einem Einer Wasser und die Waschbecken in der Toilette neben der Hotelbar sind allenfalls dazu geeignet, sich völlig nass zu spritzen, wenn man sich versucht, die Hände zu waschen.
Na ja, wie sagt der Engländer: again what learnt!
Das einzig Erwähnenswerte bezüglich der heutigen Etappe von Salisbury nach Folkestone ist die Tatsache, dass wir entweder über langweilige, vierspurige, autobahnähnliche Straßen fahren, oder aber auf den kleineren Straßen an der Küste entlang in einem Stau nach dem anderen stehen. Schön ist etwas anderes! Gut hingegen ist uns das Wetter gesonnen: erstens scheint wirklich überwiegend die Sonne und zweitens bläst uns ein ziemlich starker Wind in den Rücken, was das Fahren nicht eben unangenehmer macht. Nur das extrem hohe Verkehrsaufkommen geht uns von Kilometer zu Kilometer mehr auf den Geist. Leider ist aber daran nichts zu ändern und so kommen wir eben ein paar Minuten später an unser Ziel in Folkestone.
Dort, im „The Wycliffe“ werden wir nicht nur herzlich empfangen, sondern sogar mehr oder minder darum gebeten, die Motorräder doch hinten im Garten abzustellen. Man glaubt es kaum, aber wir fahren tatsächlich auf einem höchst gepflegten Rasen hinter das Haus und parken unsere Mopeds im ebenso höchst gepflegten Garten. Ned schlechd!
Zum Abendessen gehen wir ins Radnor Arms, einem großen und ziemlich gut gemachten Pub mit offener Küche und einem mit Holz geschürten Ofen. Groß ist nicht nur die Kneipe, sondern sind auch die Portionen, die wir vorgesetzt bekommen, so dass wir uns quasi genötigt sehen, noch einen längeren Spaziergang zur Förderung der Verdauung am Strand entlang zu unternehmen. Ziemlich mondäner Ort, dieses Folkestone, wenn man sich die Häuser in der ersten und zweiten Linie so anschaut. Alles ist sehr gepflegt und zeugt nicht wirklich von Armut. Auch ned schlechd!
So, und jetzt bereiten wir uns zum zweiten Mal auf dieser Reise auf eine kurze Nacht vor, weil wir morgen früh um allerspätestens neun Uhr an der Fähre einchecken und dafür noch nach Dover fahren müssen.
AGAIN WHAT LEARNT findet ab heute Eingang in meinen Sprachschatz !!!
Hahaha!