Von Mosjoen nach Trondheim
Wieder einmal haben wir ein, natürlich verdientes, Glück mit einem unbekannten Hotel. Das Fru Haugans ist uneingeschränkt zu empfehlen. Very old fashioned einerseits und höchst modern auf der anderen Seite. Auch das Frühstück kann sich sehen lassen. Also, kurz und gut: eine klare Empfehlung in Mosjoen!
Heute müssen wir uns auch wenig bei der E6 entschuldigen: der Abschnitt zwischen Mosjoen und Grong ist teilweise tatsächlich nicht uninteressant: Wilde Flüsse mit unglaublichen Stromschnellen und einige, wenn auch wenige Kurven im Straßenverlauf.
Na ja, passt schon. Dennoch beschließen wir, bei Grong wieder auf die ursprünglich geplante Route zu wechseln. Das Wetter bis Grong ist anfangs ganz annehmbar, wird dann aber, je weiter wir nach Süden kommen, immer grauer und unwirtlicher.
Bei Grong biegen wir also, wie erwähnt, nach rechts auf die 720 ab und trauen unseren Sinnen kaum: sowohl das Wetter, wie auch die Landschaft wechseln auf einen Schlag! Wir kommen uns vor, wie im Voralpenland! Stahlender Sonnenschein, blühende Wiesen, grasende Kühe, Fichten, Tannen und Lärchen und im Hintergrund noch leicht schneebedeckte Berge und die Temperatur steigt auf fast 18 °C. Und auch die Farbe der Erde ändert sich auf satt dunkelbraun bis schwarz.
Kurz bevor wir uns dann entscheiden wollen, ob wir wirklich mit der Fähre über den Trondheimfjord nach Flakk fahren werden, fängt es an, wie aus Kübeln zu regeln. Wir schnell in einer Tankstelle Unterschlupf gesucht und ausführlich wegen der Fähre diskutiert. Nach den Erfahrungen weiter oben im Norden wollen wir nicht das Risiko eingehen, über 120 km wieder zurückfahren zu müssen. Denn heute ist auch in Norwegen darüber hinaus ein gesetzlicher Feiertag. Aber dann siegt doch die Sehnsucht nach einer landschaftlich tollen und kurvigen Straße.
Und das Wagnis wird mit der 720 und danach mit der 715 belohnt, die sich als wirklich kleine und sehr kurvige Straßen herausstellen. Außerdem fährt die Fähre wirklich alle halbe Stunde, trotz Feiertag. Von Flakk aus sind es nur noch ein paar Kilometer bis Trondheim und wir checken ziemlich fertig ins Clarion Grand Olav ein, wo im Zimmerpreis auch gleich noch das Abendessen inkludiert ist.
Was will man mehr? Na ja, uns fielen schon noch so ein paar Dinge ein …
