die nordkappen

Motorradreise ans Nordkap – Tag 11

Von Sørvågen/Lofoten nach Mosjøen

Ist Euch eigentlich schon einmal aufgefallen, dass Norwegen ein Land der Superlative ist? Denkt einmal an der / die / das nördlichste, kälteste, tiefste, längste, einsamste, …, Dingsbums der Welt, dann denkst Du ganz sicher an Norwegen. Da fallen mir spontan ein:
– die nördlichste Stadt der Welt, um den Titel sich Hammerfest und Honningsvag streiten;
– die nördlichste asphaltierte Straße der Welt auf dem Festland zum Nordkap;
– die nördlichste Gastronomie auf dem Festland der Welt, ebenfalls am Nordkap;
– das nördlichste Festlands-Hotel der Welt in Skarsvåg;
– der nördlichste, höchste Wasserfall der Welt
– die nördlichste Brauerei der Welt: Mack in Trömsö
– der längste Fjord der Welt
– die tiefste Schlucht – na ja – Europas bei Alta;
– der längste Straßentunnel der Welt in Laerdalstunnel bei Aurland;
– den schnellsten Gezeitenstrom der Welt: der Saltstraumen in der Nähe von Bodö;
– den irrsten Tunnel der Welt: der Spiraltunnel in Drammen;
und so weiter. Warum mir gerade heute eingefallen ist: weil wir beim Überqueren des Saltfjellets den bestimmt stärksten Seitenwind der Welt erleben durften! Noch auf der Brücke über den Saltstraumen warnt eine elektronische Warntafel von Seitenwind mit 25m/s, was meinem mageren mathematischen Verstand nach 90km/h entspricht. Und der Seitenwind oben am Fjell hatte mindestens diese Geschwindigkeit, was uns zu kilometerlanger Fahrt in unangenehmer Schräglage zwang. Unangenehm, weil es neben dem Gegenverkehr auch noch in starken Böen wehte.
Aber alles gut, wir haben’s überlebt. Genauso wie das frühe Aufstehen um 6 Uhr, um die Fähre noch zu erreichen. Das bedeutete, ohne Kaffee aufs Moped zu steigen!

Eigentlich kann man ohne Kaffee gar nicht fahren. Aber wir sind eisern zu uns selbst und siehe… Spätestens auf dem Kutter gibt es dann doch ein paar Tassen von dem Heißgetränk.
Was wir absolut nicht verstehen, ist die Tatsache, dass man uns keine Tickets verkauft, sondern vor der Einfahrt in die Fähre unsere Kennzeichen abfotografiert, mit dem Hinweis, dass wir die Rechnung später per Email geschickt bekommen. Hä? Wie jetzt? Meine Email steht doch gar nicht auf dem Nummernschild? Hund sanns scho, die Wikinger!
Und darüber hinaus, war die Fahrerei heute nur dazu geeignet, das Ziel zu erreichen. Bis auf die Strecke vom Saltstraumen – übrigens erreichen wir den heute ausgerechnet zum Gezeitenwechsel, also auch vollkommen uninteressant – über die 812 – übrigens: eine wunderbare Straße! – zurück zur E6, erfüllt die genannte E6 genau die Erwartungen an diese Europastraße: stinklangweilig! Eigentlich wollten wir ja wenigstens ab Mo i Rana kleine Sträßlein fahren, sind uns aber nicht sicher, ob die Fähre, die auf dieser Strecke notwendig ist, heute Abend noch fährt. Also weiter auf der E6.
Und dann fängt es oben auf dem Fjellet auch noch heftig an zu regnen, kalt zu werden und wie schon gesagt, brutal zu winden (kann man das so sagen? Immerhin besser als Gendersternchen :-))
Jedenfalls sind wir jetzt in Mosjøen im Hotel Fru Haugans, das vom ersten Eindruck her ein erstklassiges Haus ist. Wir werden sehen!
Und um die extrem aufregende heutige Tour widerzuspiegeln, gibt es auch nur entsprechend wenige Bilder!

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