Lofoten

Motorradreise ans Nordkap – Tag 10

Von Svolvaer nach Sørvågen

Bevor wir über unsere heutige Etappe berichten, wollen wir erst einmal etwas ganz Wichtiges loswerden: Nur wenige Männer können nachvollziehen, wie glücklich wir uns schätzen dürfen, so fantastische Frauen zu haben wie wir! Ehefrauen und Lebenspartnerinnen, die sich mit uns zusammen über unsere Reisen freuen können; Frauen, die tatsächlich froh sind, dass wir uns untereinander so gut verstehen, um eine solche Fahrt ohne Zankereien genießen zu können und die nicht eifersüchtig auf unsere Freundschaft sind; Ehefrauen, die uns jeden einzelnen Tag dieser und aller anderen gemeinsamen Reisen von Herzen gönnen!
Deshalb hier und jetzt ein vierstimmiges: DANKE, ihr Lieben!


Die heutige Tour ist von der reinen Kilometerleistung nicht allzu anspruchsvoll. Hauptsächlich ist die Routenplanung vor dem Hintergrund entstanden, ein paar „Sehenswürdigkeiten“ der Lofoten anzuschauen. Obwohl die drei „alten“ Nordkappen vor vier Jahren die Lofoten ja schon einmal erkundet haben, wollen wir unserem Klaus eben die schönsten Orte auch nicht vorenthalten. Südlich von Svolvær gibt es davon eine ganze Reihe, von denen wir als Erstes unbedingt Unstad besuchen. Dort gibt es nicht nur den nördlichsten Surfstrand der Welt, sondern auch, laut Eigenwerbung, die besten Zimtschnecken der Welt.

Leider ist der Wind ablandig, so dass weder Wellen noch Reiter derselben auf dem Wasser zu sehen sind. Darüber hinaus ist der eigentliche Strand jetzt nicht wirklich sehenswert, vielleicht abgesehen von den beiden Mädels, die dem eiskalten Wasser schwimmend noch etwas abgewinnen zu können scheinen. Deutsche Sprache, schwere Sprache …

Die Zimtschnecken im Surfcenter sind tatsächlich hervorragend, aber so groß, dass nur der Klaus wirklich alles aufessen kann. Trotzdem, wie auch schon vor vier Jahren, fantastisch!

Die Gegend hier riecht übrigens zum Teil ziemlich streng. Woran liegt’s? Wir haben bislang jeden Tag geduscht… Quatsch, das sind natürlich die riesigen Gestelle am Wegrand, auf denen Fisch fermentiert wird; und das in so großen Mengen, dass man gerne aus der Windrichtung geht… Aber wer Stockfisch mag, für den ist es sicherlich das Höchste!

Auch in Nusfjord, wohin uns unser nächster Abstecher führt, hängen Massen von dem stinkenden Material. Sehr zur Freude der wenigen Touristen, die begeistert die skurrilen Gehänge fotografieren. Auf der Seite der „norwegenstube.de“ heißt es dazu:

Stockfisch ist ein natürliches Produkt frei von künstlichen Zusatzstoffen, die Herstellung ist ressourcenschonend. Dem Fisch wird lediglich das Wasser entfernt, alle Nährwerte bleiben also erhalten. Für die Produktion werden Dorsch, Seelachs, Leng, Lumb und Schellfisch verwendet. Nach dem Fang werden Kopf und Innereien entfernt und jeweils zwei Fischkörper an den Schwänzen zusammengebunden. So werden sie auf die Trockengestelle gehangen und bleiben dort 2-3 Monate. Die Köpfe werden separat getrocknet. Der Nährwert eines Kilogramms Stockfisch entspricht dem von fünf Kilogramm frischen Fischs. Stockfisch ist, wenn er richtig gelagert wird, unbegrenzt haltbar.

In keinem anderen Land der Welt sind die klimatischen Bedingungen für die Herstellung des Stockfischs so gut wie in Norwegen. Die Luft darf nicht zu trocken sein. Zu warme Temperaturen würden einen Befall von Fliegen und Maden zur Folge haben, bei zu kühlen Temperaturen würde der Fisch gefrieren und nicht trocknen. Ein leichter, salzhaltiger Wind vom Meer liefert die besten Ergebnisse.


Leider fängt es jetzt ab und zu ein bisschen an zu tröpfeln, so dass wir beschließen, doch direkt über Reine zu unserer Unterkunft, dem Tide Hotel in Sørvågen zu fahren. Der Ort Sørvågen ist ein traditionelles Fischerdorf in der Gemeinde Moskenes im Bezirk Nordland. Genau ist es gelegen auf der Insel Moskenesøya im südlichsten Teil der Inselgruppe der Lofoten.
Die Unterkunft selbst ist eine liebevoll renovierte Fischerhütte, ein sogenanntes Rorbuer. Von hier aus werden wir am sehr frühen Morgen die drei Kilometer nach Moskenes zurückfahren und dort die Fähre nach Bodö nehmen. Aber das gehört eigentlich schon zum morgigen Blog …

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