Tag 5 – von Athen nach Kato Zachlourou

Athen – Korinth – Diakofto – Kato Zachlourou / 200 km


Für den morgigen Tag haben wir uns vorgenommen, ausnahmsweise nicht mit dem Moped, sondern mit der Bahn zu fahren. Dazu muss man wissen, dass es im Norden des Peloponnes tatsächlich eine weit über 120 Jahre alte Bahnstrecke gibt, die von der Küste mit teils 14% Steigung bis in den 22km entfernten Ort Kalavryta auf 712 m über dem Meeresspiegel führt. Aufgrund der starken Steigung ist die Strecke zum Teil als Zahnradstrecke ausgebaut.

Das haben wir also morgen vor. Doch heute müssen wir zunächst einmal aus der großen Stadt hinaus, was sich gerade am Samstag des griechischen Pfingstwochenendes als ziemliche Qual herausstellt. Auf der Landstraße parallel zur Autobahn geht es in etwa genauso schnell voran, wie auf der Autobahn selbst. Immer wieder gibt es dicke Staus, vor allem vor den Zahlstellen.

In Korinth ist es natürlich Pflicht, einmal kurz anzuhalten, um in den Kanal zu spucken oder dieses über sechs Kilometer lange Bauwerk wenigstens zu bewundern. Tatsächlich sind, als wir ankommen, sogar ein paar Bungeespringer dabei, sich todesmutig in die Tiefe zu stürzen. Na gut, wer’s braucht!

Anschließend geht es immer am Meer entlang nach Westen, immer wieder laden Strandbars zur Rast ein, was wir uns selbstverständlich auch immer wieder verkneifen 🙂 bis es dann kurz hinter Diakofto doch noch ziemlich hakelig wird. Selbstverständlich könnte man auch über gut ausgebaute Straßen in die Schlucht des Vouraïkos nach Zachlourou fahren. Wesentlich anspruchsvoller ist jedoch die Strecke durch die Berge, die die verschiedenen Schluchten voneinander abgrenzen. Auf diese Art kommt man quasi „von hinten“ nach Kato Zachlourou.

Dieser kleine Ort liegt übrigens direkt an der „Mittelstation“ der Zahnradbahn unterhalb des Klosters Mega Spileo, einem früher sehr bedeutendem Kloster, das, wie der Name schon sagt, in eine große Höhle hineingebaut wurde.

Außerdem gibt es an der Mittelstation zwei Kneipen, von denen eine ziemlich urig und ziemlich griechisch ist. Hier sitzt der Wirt gerne an den Tischen der Gäste, hat immer ein kleines Fläschchen Raki dabei, das er regelmäßig aus einem Fass nachfüllt und ebenso regelmäßig auch wieder austrinkt. Klar, dass auch manche Gäste etwas davon abbekommen. Jedenfalls ist der Abend für uns hier sehr kurzweilig, zumal in der Kneipe nebenan ein Geburtstag gefeiert wird und wir nach griechischer Tradition sofort eingeladen werden, teilzuhaben.

Übrigens wohnt man zum Beispiel relativ preiswert in Apartments, die normalerweise von Skifahrern genutzt werden, die im nahegelegenen Skigebiet ihrem Sport frönen.

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