Tag 3 – von Skopje zu den Meteora Klöstern

Skopje (NMK) – Evzonoi (GR) – Alexandreia – Katerini – Lykoudi – Kastraki / 470km


Obwohl wir immer noch mit den Restriktionen leben müssen, die die Regierungen wegen des Corona Virus‘ erlassen hat, ist das Frühstück in Skopje über jede Kritik erhaben. Das Omelette wird frisch zubereitet und auch alles Andere wird von einem freundlichen Mitarbeiten einzeln auf unsere Teller drapiert.

Die Tiefgarage ist im Übernachtungspreis enthalten und so starten wir aus der Kühle der Unterwelt in die heiße Phase der Tour zu den Meteora Klöstern.

Kurz hinter Skopje wird die Autobahn zu einer wunderbaren Achterbahn: Die nord- und die südgehenden Fahrbahnen sind räumlich weit voneinander geführt. So hat man den Eindruck, als würde man auf einer Landstraße dahinfahren, ohne jedoch Gegenverkehr fürchten zu müssen. Darüber hinaus ist die Streckenführung dem engen Tal sehr stark angepasst, so dass sich wirklich eine relativ enge Kurve an die andere reiht. So könnte es die nächsten Stunden weitergehen …

… tut es aber natürlich nicht: an der Grenze nach Griechenland werden wir erst einmal ziemlich ernüchtert. Zu beginn der Woche gab es offenbar eine Falschmeldung über die geänderten Einreisebestimmungen nach Griechenland, in der es hieß, dass ein PLF (Passenger Locator Form) nicht mehr notwendig sei, vorausgesetzt, man sei geimpft, getestet oder genesen. Richtig ist jedoch, dass man dieses doofe Formular immer noch braucht, obwohl alles, was darauf steht, auch durch zwei, drei Fragen geklärt werden könnte.

Aber dem schwitzenden Beamten an der Grenze gefiel es offenbar, uns zu schikanieren. Ein Ausfüllen vor Ort ginge nicht mehr; und wenn doch, dann nur vor 12 Uhr, wenn man am selben Tag einreisen wolle; leider war es durch die ewige Diskussion bereits kurz nach zwölf Uhr! Nach fast einer Stunde fiel einem Polizisten ein, dass sich einer von uns als Busfahrer registrieren könne, was zwar 29 Euro kostet, er dann aber auf anderen gesetzlichen Grundlagen stünde … Um es kurz zu machen: Einer netten Polizistin ging dann das Gewese Ihrer Kollegen so auf den Geist, dass sie sich letztlich einfach unsere Ausweise schnappte, uns diese zurückgab und uns ein gute Reise wünschte. Geht doch!

Nachdem wir jetzt mehr als eine Stunde vertrödelt hatten, benutzen wir die Autobahn dann doch noch einmal, um rasch durch die langweilige Landschaft nach Süden zu brausen.  Ab Gefyra fahren wir aber dann endlich nur noch Landstraße, die im Osten um den Olymp herumführt und dann auch richtig interessant wird. Es wechseln sich enge Serpentinen ab mit langgezogenen Kurven und wenigen Geraden – also so richtig in unserem Sinn. Dass es zwischen Lykoudi und Valanida plötzlich beginnt, wie aus Eimern zu schütten, kühlt uns höchstens ein wenig ab. Aber abgesehen davon, dass unsere Aufmerksamkeit wegen der Rutschigkeit des Belages stark anwächst, macht uns das wenig aus. Als Nordkappe ist man wesentlich Heftigeres gewöhnt!

Auf der kleinen 26 fahren wir bis kurz vor die Hauptstraße und biegen dann aber auf eine noch wesentlich kleinere Straße ab, um über Skepari und Vlacha „von hinten“ an die Klöster heranzufahren. Und die etwas komplizierte Anfahrt lohnt sich dann in einer Art und Weise, die uns schier den Atem verschlägt: Schon allein die ungewöhnliche Form der schroff aufragenden und doch auch sanft gerundeten Felsen zieht einen sofort in seinen Bann. Dass dann auf den teils wirklich spitzen Nadeln auch noch Klöster stehen – wow! Und dann steht da auch noch der Korb, in dem angeblich Menschen (James Bond und Co), sicherlich aber Lebensmittel nach oben gezogen werden … Toll!

Nach rund 470 teils höchst abwechslungsreichen und interessanten Kilometern bekommen wir im Grand Meteora noch ein reichhaltiges Abendessen und sinken mehr oder minder erschöpft in die Betten.

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